04668 Grimma
MENSCHEN - GESICHTER DER REGIONEN
Käthe und Peter Altermann
Da waren immer Menschen, die uns geholfen haben
Sie haben einen schweren Start ins Leben gehabt. Auch durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges war die Kindheit von Peter Altermann und seiner Frau Käthe nicht auf Rosen gebettet. Und dennoch konnten die Beiden, die in Grimma in Sachsen wohnen und seit 1956 verheiratet sind, ihr Leben meistern. Heute führt das Ehepaar, das eine Tochter (Jahrgang 1955) und drei Enkelkinder hat, ein harmonisches Leben. „Da waren immer Menschen, die unsere Probleme erkannt und uns von Kind an geholfen haben“, sagt Peter Altermann voller Dankbarkeit. Seine Frau Käthe, geborene Fischer, stimmt ihm zu. Sie erblickte 1936 im hessischen Bad Hersfeld das Licht der Welt und wuchs mit ihrer Schwester durch die frühe Scheidung der Eltern in einer Pflegefamilie auf. Nach dem Abitur in Grimma 1955 arbeitete Käthe zunächst bei der Post. Eine Ausbildung konnte sie sich damals nicht leisten, heiratete früh ihren Peter, den sie zu Schulzeiten kennengelernt hatte. Im Elektroschaltgerätewerk (ESG) machte sie ihre Lehre zum Industriekaufmann und später im Abendstudium ihren Ingenieurökonom. Bis zur Wende arbeitete Käthe Altermann im Büro ihres Betriebes. Mit 55 Jahren trat sie in den Vorruhestand und bezog Altersübergangsgeld. 1996 wurde sie mit 60 Jahren Rentnerin. „Es war für mich immer eine Freude, auf Arbeit zu gehen“, sagt sie heute rückblickend. Ihr Ehemann pflichtet ihr darin bei, er sammelte ähnliche Erfahrungen. 1938 in Großpösna bei Leipzig im Haus seiner Großmutter Anna, der Mutter seiner Mutter, geboren und aufgewachsen, verbrachte Peter bis zu seinem zwölften Lebensjahr hier schöne Zeiten. Sie war eine liebevolle Frau und ihm ein Vorbild. Später lebte Peter, aus familiären Gründen, im Kinderheim in Leipnitz. Dort übertrug ihm Heimleiter Alfred Fleckeisen beizeiten Verantwortung, was sich positiv auf Peters Selbstwertgefühl auswirkte. „Ohne das Heim wäre ich nicht der Mensch geworden, der ich heute bin“, schätzt er ein. Nach seiner Schulzeit lernte Peter Elektromechaniker. Er ging zur Armee und qualifizierte sich in seinem späteren Berufsleben ständig weiter, an der Lehrmeisterschule in Karl-Marx-Stadt und Leipzig sowie an einer Ingenieurschule in Roßwein, Außenstelle Grimma. Peter Altermann war als Ingenieur für allgemeinen Maschinenbau sehr anerkannt im Betrieb. Als damaliger Wartungs- und Projektingenieur in der Rechenstation spricht er von einer sehr erfüllten Zeit. 1991 verlor er seine Arbeit und konnte es nicht fassen. Auf dem zweiten Arbeitsmarkt wurde er als Brigadier eingesetzt, 1994-1998 war er für einen westdeutschen Bildungsträger als Dozent im Bereich der Umschulung tätig. Wenn die Altermanns heute noch ehemalige Kollegen treffen, kommt es stets zu herzlichen Begegnungen. Darüber freuen sie sich immer wieder.