MENSCHEN - GESICHTER DER REGIONEN

Roland Ducke – jeder Jenaer verbindet diesen Namen sofort mit Fußball. Ehemaliger Fußball-Nationalspieler der DDR, international bekannt. Bei insgesamt 37 Länderspielen schoss Roland Ducke 12 Tore, er bestritt 334 Oberligaspiele und 25 Europapokalspiele. In der Saison 1969/70 wurde er als Fußballer des Jahres geehrt. Roland Ducke ist stolz auf seinen sportlichen Erfolg, den er sich als Jugendlicher nie erträumt hätte. Wie hat alles angefangen? Roland Ducke, geboren 1934 in Decin (Tschechien), ist eigentlich gelernter Maschinen- und Motorenschlosser. Fußball bedeutete ihm schon als Kind alles. Die Mannschaften seines damaligen Wohnortes Schönebeck (bei Magdeburg) spielten seinerzeit mit Jena in einer Liga. Dadurch wurde er als sportliches Talent entdeckt und kam 1955 zum SC Motor Jena. Hier begann seine ,,richtige” fußballerische Laufbahn. Bereits in seinem 1. Spieljahr nach dem Aufstieg in die Oberliga 1957 wurde er Vize-Meister. 1958 folgte das 1. Länderspiel in der Nationalmannschaft gegen Rumänien. Seine beste Zeit hatte Roland Ducke als ,,Mittelfeldregisseur mit Ausweichen auf die Flügel”. Roland Ducke war bis zu seinem 38. Lebensjahr aktiv, was wohl die absolute Ausnahme ist. Noch heute erinnert er sich gern an die vielen internationalen Spiele und Turniere. Er hat viel von der Welt gesehen, konnte Land und Leute kennen lernen. Seine Kontaktfreudigkeit damals wie heute lässt ihn gut mit jedem auskommen. Was kam nach dem aktiven Sport? Mit 39 Jahren hat sich Roland Ducke noch für ein Sportstudium in Bad Blankenburg entschieden, wurde Fachschulsportlehrer. Von 1975 bis 1990 arbeitete Roland Ducke im Nachwuchsbereich des FC Carl Zeiss Jena, woraus viele Spitzenfußballer hervorgingen wie z. B. Bernd Schneider (Bayer Leverkusen), Jörg Böhme (Schalke 04) oder Henning Bürger (Eintracht Frankfurt). Das erfüllt ihn mit stillem Stolz. Mit vielen seiner Schützlinge steht er auch heute noch in engen Kontakt. Roland Ducke kann auf ein erfülltes, erfolgreiches Leben zurück blicken. Viele Helfer haben es ihm ermöglicht: der Betrieb, der Sportclub, nicht zu vergessen sein Trainer Georg Buschner. Seine größte Stütze aber agierte im Hintergrund: seine Frau, seine Fa milie. Roland Ducke war 41 Jahre verheiratet, hat einen Sohn Harald und zwei Enkeltöchter, die auch schon erwachsen sind. Seine heutige Lebensgefährtin ist Bärbel Hartmann, ehemalige Hockey-Nationalspielerin. Auch heute noch ist Roland Ducke engstens mit dem Fußball verbunden, vor allem mit den Nachwuchsmannschaften. Er versucht, kein Spiel zu versäumen.